Ich schrecke auf aus einem Traum. Es ist 03:03 Uhr, der Griff zum Telefon und schauen, ob alles in Ordnung ist. Ob es allen gut geht. Keiner hat etwas geschrieben. Lediglich ein Spotify-Link von F. Der Schnee reflektiert das Licht der Stadt und lässt die graue Wolkendecke in einem unheilvollen Fastrot glimmen. Der Blick aus dem Fenster: Da läuft ein Pferd, über die Straße läuft tatsächlich ein Pferd — am Straßenrand eine schwarz-weiße Kuh, ein schmächtiger Löwe und ein Wildschwein mit mondweißen Stoßzähnen, die eher einem Elefanten entliehen als seine eigenen sind — ich schreie spitz irgendetwas in die schlafenden Räume und dann kommt plötzlich ein Transporter, der mit der Geschwindigkeit von Licht rückwärts in ein Polizeiauto fährt und es beim Aufprall vollständig verschlingt, wie ein Wal sein Plankton. Ein absoluter Horror. Ich notiere um 03:11 in die Notizen: „In meine Träume sickert die Grausamkeit der Welt“.
Vorherige Nacht, um 00:57. Das helle Klingeln des IPhones, deine Stimme, wie du versuchst, zu verstecken, dass dir die Hoffnung fehlt. Deine Stimme, der ich anhöre, dass sie jede Sekunde bricht und die dann bricht. Das Übersteuern deines alten Telefons, wenn du zu nah am Mikrofon sprichst. Der Druck in meiner Brust, als ich langsam begreife, was das für dich bedeutet. Ich will dich in meine Arme schließen, doch es geht nicht, natürlich geht es nicht.